Kirchenchor Sins
(aus 125 Jahre Anzeiger für das Oberfreiamt, 1994)
Unter diesem Namen wurde er im Jahre 1895 gegründet. Allerdings bestand, wie aus früheren
Akten entnommen werden kann, bereits vorher schon ein gemischter Chor, so dass der Chor auf ein
langes, reicherfülltes Vereinsleben zurückblicken kann, und das in jugendlicher Frische.
Offenbar hängt dies mit seinem Auftrag und seiner inneren Existenzberechtigung zusammen.
In den Jahren 1895-1934 wurde der Chor von Alfred Wiederkehr, Lehrer und Organist, geleitet,
also eine lange Zeit, die viel Ausdauer erforderte. Denn in jener Zeit hat der Chor sozusagen
jeden Sonn- und Feiertag im Gottesdienst gesungen. Seit etwa 1940 tritt auf kirchliche Anordnung
hin an den Sonntagsgottesdiensten abwechslungsweise anstelle von Chorgesang der Volksgesang.
Ausserdem fand in der Regel alljährlich ein weltliches Konzert, meist in Verbindung mit einem
andern Verein, statt.
Als A. Wiederkehr im Jahre 1934 starb, trat Heinrich Schmid, Lehrer, der den Chor ebenfalls
mit grossem Einsatz bis 1959 leitete, an dessen Stelle. Unter ihm wurden nach einem längeren
Unterbruch wieder Orchestermessen aufgeführt.
Heinrich Schmid wurde 1959 durch Gottfried Fischer, Lehrer, abgelöst, dem die Einführung
von Kirchenkonzerten zu verdanken ist. Nach zwanzig Jahren gab Fischer zu seiner Entlastung
die Chorleitung auf.
Ihm folgten als Dirigenten Heinz Füglistaller und Viktor Löffler. Seit 1992 steht der Chor
unter der fachkundigen Leitung von Frau Susanne Gantner, die uns hoffentlich lange treu bleibt.
Der Chor hat die vornehme Aufgabe, mit seinem Gesang den Gottesdienst mitzugestalten und zu
verschönern. Diesen stets aktuellen Auftrag nimmt der Chor das ganze Jahr über verteilt auf
ungefähr zwanzig Gottesdienste wahr. Es handelt sich also nicht um konzertante Aufführungen,
sondern der Chor versteht sich in dienender Funktion als Teil der Gemeinde, mit der man sich
gemeinsam zum Lob Gottes trifft.
Das darf nicht heissen, dass der Kirchenchor nicht zum Ziel hat, qualitativ hochstehenden
Gesang zu pflegen. Die Auswahl der musikalischen Werke spiegelt dabei das Kirchenjahr wider,
so fallen gesangliche Höhepunkte und hohe Kirchenfeste normalerweise zusammen. Eine oder zwei
Messen werden auf Ostern und Weihnachten einstudiert; die gesamte Literatur reicht im
zeitlichen Umfang von der Gregorianik bis ins heutige Jahrhundert. Der Kirchenchor zählte Ende
1993 41 Mitglieder; das sind ungefähr doppelt so viele wie bei der Gründung 1895.
Eine gesangliche Bereicherung erlebt der Chor durch den Kreis-Cäcilien-Verband Oberfreiamt,
indem im Dreijahresrhythmus an verschiedenen Orten des Oberfreiamtes kirchenmusikalische
Aufführungen stattfinden. Bei diesen Treffen aller Kirchenchöre werden eigens Gesänge
einstudiert und im Plenum dargeboten. Daneben bietet der Kreis-Cäcilien-Verband regelmässig
Kurse an, die von allen Chormitgliedern belegt werden können.
Zum Kirchenchor gehört jedoch auch die gesellige Seite. Das weltliche Repertoire, das
einstudiert wird, kommt an den verschiedenen Anlässen durchs ganze Jahr zum Einsatz.
Erwähnt seien die gemütlichen Abende, ein Operettenbesuch in Arth usw. Spezielle Höhepunkte
bilden die alle zwei Jahre stattfindenden Reisen. Bereist werden all die schönen Landstriche,
die im In- und Ausland reichlich anzutreffen sind. Lassen wir die letzten Reisejahre Revue
passieren: 1985 Schwarzwald, 1987 Puschlav/Veltlin, 1989 Vallée de Youx, 1991 St. Gerold im
Vorarlberg, 1993 Saas Fee. Diese Reisen, zu denen auch die Partner jeweils eingeladen sind,
versetzen die Mitglieder in Ferienstimmung und tragen nachwirkend bei zu einem allseitig guten
Einvernehmen, zu gesellschaftliche wie musikalischer Harmonie.
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